KMU-Vorstände sehen Betriebsräte oft als „Klotz am Bein“, der Entscheidungen nur unnötig verlangsamt. Während nahezu alle großen Konzerne über einen Betriebsrat verfügen, tut sich der Mittelstand daher nach wie vor schwer, Mitarbeiter auch mitbestimmen zu lassen. Dabei sprechen mittlerweile viele Gründe für die Interessenvertretung der Arbeitnehmer.
Unternehmenslenker sehen Betriebsräte meist als verzichtbaren, wenn nicht sogar geschäftsschädigen Versuch der Arbeitnehmer, das Tagesgeschäft mitzubestimmen und bei wichtigen Entscheidungen reinzureden. Dieses Vorurteil ist auch ein Grund, warum Betriebsräte in mittelständischen Unternehmen im Gegensatz zu Großkonzernen immer noch stark unterrepräsentiert sind. Denn während fast alle großen Unternehmen über einen Betriebsrat verfügen, über den Mitarbeiter ihre Interessen artikulieren können, gibt es gerade mal in knapp einem Drittel aller mittelständischen Unternehmen in Deutschland einen solchen Ort der Mitbestimmung. Die Gründe für diesen Mangel sind vielseitig. Fest steht jedoch, dass Betriebsräte – entgegen der Vorstellungen in der Chef-Etage – dem Unternehmen entschiedene Vorteile bringen können.