Die neue Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die soziale Marktwirtschaft zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft weiterzuentwickeln. Unabhängig von dieser geplanten Transformation stehen die Unternehmen aber auch weiterhin vor der Herausforderung, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufedern und sich an den beschleunigten Strukturwandel anzupassen. Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Friederike Welter, Präsidentin des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn.
Januar 2022
Eine Branchenstudie zeigt: Der Datenschutz bremst deutsche Unternehmen aus. Vor allem KMU leiden unter erschwerten Bedingungen. Höchste Zeit also für eine Reform, um Mittelständler stärker bei dieser heiklen Aufgabe zu entlasten.
Zwei von drei deutschen Firmenchefs sind der Ansicht, dass der Datenschutz die Digitalisierung erschwert. Und die Hälfte glaubt, dass das Land es mit dem Datenschutz übertreibt. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des IT-Branchenverbands Bitkom, an der 502 deutsche Unternehmen mit mindestens 20 Beschäftigten teilnahmen. Geht es um das Thema Datenschutz, stehen die Firmen unter dauerhaftem Druck. Die Crux: um dieses Thema umzusetzen, müssen sie nicht nur europaweit Gerichtsurteile verfolgen und die unterschiedliche Auslegung aus den Mitgliedsstaaten kennen, sondern sich zusätzlich mit 18 verschiedenen Lesarten von Datenschutzaufsichten allein in Deutschland auseinandersetzen.
Viele Anleger verbinden den Blick auf das neue Jahr mit der Hoffnung, endlich die Corona-Pandemie hinter sich zu lassen und wieder ein Stück Normalität zurückzugewinnen. Zugleich markiert 2022 einen Wendepunkt am Kapitalmarkt: Die Ära geringer Inflation und niedriger Zinsen wird aller Voraussicht nach enden.
Jerome Powell ist nicht zu beneiden: Der US-Notenbankchef muss in diesem Jahr die Inflation dämpfen, ohne den konjunkturellen Aufschwung zu gefährden – ein Balanceakt, der einer Quadratur des Kreises gleichkommt. Zwar haben die Finanzmärkte ein Jahr nach der Entdeckung von Corona-Impfstoffen die Pandemie bereits weitgehend hinter sich gelassen. Doch die Wirtschaft kämpft nach wie vor mit den unterbrochenen Lieferketten. Gleichwohl gehen die meisten Analysten zumindest mittelfristig von einer Fortsetzung der starken wirtschaftlichen Entwicklung aus. Demnach könnten die wichtigsten Industriestaaten bis Ende 2022 wieder vorpandemische Produktionsniveaus erreichen. Laut der aktuellen Prognose des ifo-Instituts dürfte hierzulande die Konjunktur im ersten Quartal noch stagnieren, bevor dann im Sommer eine deutliche Erholung einsetzt.
Customer Experience gehört zu den entscheidenden Faktoren, ob ein Kunde oder eine Kundin wieder bei demselben Unternehmen kauft. Vor allem Mittelständler haben erkannt, wie gewinnbringend es sein kann, sich auf die Bedürfnisse ihrer Kundschaft einzustellen.
Kundenbedürfnisse antizipieren, flexibel auf ihre Wünsche reagieren und sich schnell anpassen können, sind entscheidende Erfolgsfaktoren von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Gerade unter herausfordernden Marktbedingungen wie in der aktuellen Coronakrise können sie sogar überlebenswichtig sein. Laut einer Umfrage betrachten rund zwei von drei KMU-Führungskräften (65 Prozent) die Customer Experience, also das Kundenerlebnis, als Umsatztreiber. Während sie nur jeder Fünfte der Befragten als Kostenstelle sieht, die reduziert werden sollte, betrachten sie mehr als 50 Prozent als Investitionsbereich, den es auszubauen gilt. 70 Prozent gaben an, dass es für ihr Team jetzt wichtiger sei als noch vor einem Jahr, sich auf die Erwartungen der Kunden einzustellen.