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Alternatives Wohnen: Klein, mobil oder doch lieber auf dem Wasser?

von Lieselotte Hasselhoff

Die Immobilienpreise explodieren, Mietwohnungen werden auch außerhalb der Großstädte immer teurer. Nicht wenige Menschen können sich klassische Wohnformen wie das Einfamilienhaus oder die Stadtwohnung kaum noch leisten und suchen daher nach Alternativen. Wohnwagen, Hausboot und sogenannte Tiny Houses versprechen nicht nur teils günstigere Wohnkosten, sondern auch haben zum Teil auch eine bessere Klimabilanz – vier alternative Wohnkonzepte im Vergleich.

Von Thomas Kaufmann

Vor allem beliebt in den USA, entdecken mittlerweile auch Deutsche das Tiny House für sich. Hinter dem Begriff verbirgt sich das Konzept eines Mini-Hauses, also einer sehr kleinen Wohneinheit mit nur wenigen Quadratmetern Grundfläche. Die wiederum hängt häufig von der Anzahl der Personen ab, die das Haus beziehen: Reichen für Alleinstehende häufig schon Mini-Häuser von 20qm Grundfläche, verdoppeln sich die Wohneinheiten für Familien auf rund 40qm. Im Vergleich zur durchschnittlichen Wohnungsgröße von 92qm in Deutschland kommen Bewohner der Tiny Houses also mit deutlich weniger Platz aus.

Tiny Houses bieten zudem einige weitere Vorteile gegenüber ihrer großen Konkurrenz: Die Kosten für ein fertiges Haus sind deutlich niedriger, in der Regel braucht es nur kleine Grundstücksflächen für den Bau. Darüber hinaus können Strom- und Heizkosten gespart werden, da die zu beheizende Fläche deutlich niedriger ausfällt, als es in klassischen Wohnräumen der Fall ist. Der einzige Haken: Baugenehmigungen sind in der Regel erforderlich, sollte auf Privateigentum gebaut werden.

Schlafzimmer auf vier Rädern: das Wohnmobil

Nah dran am Tiny House und doch ganz anders: Leben im Wohnmobil. Auch hier stehen Funktionalität, Gemütlichkeit und die Konzentration auf das Wesentliche im Vordergrund. Der Unterschied zum Kleinsthaus: Wohnmobilbewohner sind deutlich unabhängiger und flexibler. Während das Tiny House in der Regel an einem Ort verweilt, kann das Wohnmobil innerhalb weniger Stunden an einem ganz anderen Ort stehen.

Müssen Hausbewohner im Winter ein wenig die Heizung hochdrehen, schmeißen Wohnmobilbewohner einfach den Motor an und fahren Richtung Süden. Wer im Wohnmobil wohnt, hat also kaum Grenzen und kann sich täglich aussuchen, wo die Reise hingeht. Und: Wohnmobile sind nicht mehr nur etwas für Menschen mit viel Zeit im Ruhestand. Dank mobile work verbinden auch immer mehr junge Menschen Reisen und Arbeiten miteinander.

Hausboot: Küche mit Seeblick

Wahrscheinlich hat fast jeder schon mal kurz mit dem Gedanken gespielt: Wohnen auf dem Wasser. Doch was für viele ein Tagtraum bleibt, realisieren sich manche Menschen mittlerweile in Form eines Hausboots. Anders als der Name vermuten lässt, sind viele Hausboote kein klassisches Boot mit Ruder und Segel, sondern oftmals eine massive schwimmende Wohnlandschaft, die dauerhaft an Liegestellen angebracht wird.

Ob Frühstück mit Seeblick oder eine Schlafkoje an einem kleinen Hafen: Hausboote haben ihren ganz eigenen Charme – und ein paar Kehrseiten. Denn auf Besitzer eines Hausboots wartet mehr Organisation als für Bewohner einer klassischen Stadtwohnung: Das Hausboot braucht eine ganz eigene Strom-, Wasser-, und Internetleitung. Zudem unterliegen Abwasser und Abfall eigenen Regularien. Ähnlich wie bei Wohnmobilen können zudem monatliche Kosten für den Stellplatz anfallen.

Gemeinschaftlich leben auf dem Bauernhof

Wen es ebenfalls in die Natur zieht, sich aber lieber an klassischen Wohnkonzepten orientiert, könnte Gefallen an „Ökodörfern“ finden. Da die Mietpreise in Städten steigen, aber der Wohnraum im Ländlichen teils immer noch günstig zu haben ist, schließen sich immer mehr Menschen zusammen, um gemeinsam auf dem Land zu leben. In der Regel handelt es sich dabei um Grundstücke mit mehreren Höfen bzw. Wohngebäuden, die gemeinschaftlich bewohnt werden.

Das heißt nicht, dass man sein Wohnzimmer mit allerhand Leuten teilen muss. Vielmehr werden Grünflächen gemeinschaftlich mit Obst und Gemüse bewirtschaftet und öffentliche Kultur- und Sozialräume geschaffen, in denen die Bewohner – häufig Familien – zusammenkommen können. Der Vorteil: Insbesondere der ökologische Fußabdruck lässt sich verkleinern, da Ökodörfer, wie der Name schon suggeriert, ökologische Standards wie etwa die Nutzung regenerativer Energien sowie die Bewirtschaftung von Grünflächen in den Vordergrund stellen.

 

 

Über den Kapitalmarktblog:

Hier schreiben die Kapitalmarktexperten der Quirin Privatbank über die deutsche Wirtschaft und alles, was den heimischen Mittelstand bewegt. Das erfahrene Team der Quirin Privatbank hat die Entwicklungen rund um die Mittelstandsfinanzierung immer im Blick und zeigt auf, welche alternativen Finanzierungsformen für KMU interessant sind.

 

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