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Die schönsten Wanderwege Deutschlands

von Holger Clemens Hinz

Für die Entspannung von Körper und Geist schwören viele Deutsche auf Wanderurlaub. Ob gesunde Bewegung für die ganze Familie oder eine lange Tour über viele Tage mit einer Gruppe Freunde: Bei diesen Wanderrouten ist für jeden etwas dabei.

Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust, sondern liegt quer durch alle Schichten und Altersklassen schwer im Trend. Der Urlaub in Deutschland ist gut für das Klima, die Aktivität ist gut für den Körper – und auch der Geist entspannt sich beim Gang durch die schönsten Landschaften Deutschlands mit dem Blick in der Ferne.

Natürlich lässt es sich überall wandern, ein paar feste Schuhe an und einige Umwege genommen, schon kann selbst der Weg zum Bäcker zu einer sportlichen Betätigung werden. Auch wenn es dann vermutlich Ärger mit der hungrigen Familie zuhause gibt – und es kaum Vergnügen bringen dürfte, die gleiche Gegend wie immer zu begutachten. Deshalb will die Wanderroute gut ausgewählt sein.

Zwischen Kiel und Konstanz locken zahlreiche schöne Wandergebiete – zum Beispiel in der Eifel, im Schwarzwald, um den Bodensee, und auch Thüringen hat einige ausgezeichnete Strecken zu bieten. Die Entscheidung kann hier schnell schwerfallen. Als Entscheidungshilfe lohnt ein Blick auf fünf der schönsten Premium-Wanderrouten Deutschlands.

 

Wasserfallsteig, Baden Württemberg, 11,4 km

Zuerst eine kürzere Route, die sich auch für einen Tagesausflug eignet – und für alle, die in das Wandern erst einmal hineinschnuppern wollen. Ein gutes Beispiel dafür ist die etwa vierstündige Route von Feldberg nach Todtnauberg im Südschwarzwald. Der Name lässt es schon vermuten: Die Route zeichnet sich besonders durch eine Menge Wasser aus. Zwei Wasserfälle liegen an der Strecke: Zuerst der kleinere Wasserfall in Fahl und als Highlight am Schluss der Todtnauer Wasserfall, ganze 97 Meter stürzt er in die Tiefe.

Die Strecke dazwischen ist von unterschiedlichsten Wäldern und Wiesenlandschaften geprägt, die meiste Zeit begleitet von einem wilden Bach. Wer sich für die heimische Natur auch nur ein wenig erwärmen kann, wird hier viel zu entdecken haben. Auch einige hübsche Aussichten über die Gegend gibt es unterwegs, an denen sich wunderbar eine kleine Rast einlegen lässt. Die ist auch nötig: Insgesamt 417 Höhenmeter Aufstieg und 634 Meter Abstieg sind unterwegs zu bewältigen. Obwohl der Weg vor allem über leicht befestigte und Naturwege führt, ist er kein reiner Spazierweg.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.hochschwarzwald.de/Touren-im-Hochschwarzwald/Geniesserpfad-Wasserfallsteig?_fwdid=2

 

Seegang, Baden Württemberg, 53,4 km

Der Seegang führt um den nordwestlichen Teil des Bodensees und bietet alles, was die Region auszeichnet: Herrliche Aussichten auf den Bodensee und die umgebende Landschaft voller blühender Wiesen, malerischer Wälder, verfallener Burgen und tiefer Schluchten. Wem das nicht reicht, der besucht unterwegs die berühmte Blumeninsel Mainau. Die Route eignet sich für beinahe jede Form des Wanderurlaubs: Ganz hartgesottene absolvieren sie vielleicht sogar am Stück, sie lässt sich aber auch wunderbar in vier Etappen einteilen. Auf dem Weg liegen viele Ortschaften mit Einkehrmöglichkeiten. So wird der Wanderurlaub zum kulinarischen Verwöhnprogramm.

https://premiumwanderweg-seegang.de

 

Hochrhöner, Bayern/Hessen/Thüringen, 173 km

Wer den Bodensee schon kennt oder gern einfach etwas länger unterwegs sein möchte, kann dem langen Weg durch die Rhön eine Chance geben. Der Hochrhöner von Bad Kissingen nach Bad Salzungen wurde 2010 zum schönsten Weitwanderweg Deutschlands gekürt. Hier blickt man von den vielen unbewaldeten Höhen immer wieder stundenlang über die weite Landschaft, findet Schatten in steinalten Wäldern und sieht Basalthalden und Moore, die es woanders nur noch selten zu finden gibt.

Natürlich will eine solch lange Wandertour gut geplant sein. Hier reicht es nicht, die eigene Ankunft mit dem Bus für die Rückfahrt abzupassen. Die je nach Variante acht bis neun Etappen sind in unter einer Woche kaum zu schaffen. Wer sich aber genug Proviant besorgt, die Wege richtig einteilt und womöglich die Unterkünfte schon im Voraus bucht, wird mit einem wunderschönen, intensiven Naturerlebnis belohnt.

https://www.rhoen.de/urlaub-kultur-ferien-wellness/wandern-natur/der-hochrhoener/index.html

 

SalzAlpenSteig, Bayern, 230 km

Wer in Sachen Aktivität und Abenteuerlust noch einen draufsetzen will, läuft in 18 Tagesetappen von Prien am Chiemsee nach Obertraun am Hallstättersee. Zwar eignet sich der Weg, der durch die Alpen an Bad Reichenhall und Berchtesgaden vorbeiführt, durchaus auch für unerfahrene Wanderer. Die sollten aber wissen, worauf sie sich einlassen: Einen echten Hochgebirgs-Wanderweg. Gute Planung ist hier unerlässlich, damit man nicht plötzlich ohne Proviant an der Bergstation eines Lifts steht, der erst am nächsten Tag wieder fährt. Auch eine gewisse körperliche Fitness ist nötig, um die langen, teils steilen Auf- und Abstiege zu verpacken. Wer nicht einigermaßen schwindelfrei ist, sollte sich eine Bergtour natürlich ebenfalls zweimal überlegen.

Wer davon nun eher abgeschreckt ist, muss sich nicht schämen, eine „ruhigere“ Route zu wählen. Wer angesichts dieser Zeilen jetzt aber bereits wieder im Alpenfieber ist, kann mit der Planung gleich beginnen. Gemütlichere Wanderer können sich auch eine (oder mehrere) der 23 Ein- und Zweitagestouren vornehmen. Die gesamte Strecke ist wunderschön, auch das Kulturprogramm rund um die Geschichte des Alpensalzes lässt sich am Stück wie in Ausschnitten wunderbar erleben.

https://www.salzalpensteig.com

 

Saar-Hunsrück-Steig, Saarland/Rheinland-Pfalz, 410 km

Der Saar-Hunsrück-Steig ist das „Opus Magnum“ unter den Premium-Wanderwegen in Deutschland. Wer viele Überstunden abzubauen hat oder einen langen Jahresurlaub auf der Strecke verbringen will, kann hier beweisen, dass er ein wirklich erfahrener Wanderer ist.

Auf ganzen 27 Tagesetappen führt der Weg von Perl an der Mosel im Saarland über die berühmte Edelstein-Stadt Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz bis nach Boppard am Rhein und Trier. Trotz der enormen Länge führt der Steig zu über 70 Prozent über Waldboden, andere Naturpfade und an Bächen entlang. Er durchquert den Naturpark Saar-Hunsrück und den Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Die Menge an unberührter Natur entlang des Weges ist europaweit vielleicht sogar einmalig. Wer seine innere Mitte sucht, oder einfach dringend mal einige Wochen aus dem ganzen Trubel herauskommen will, wird dafür nur schwer einen besseren Ort finden.

http://www.saar-hunsrueck-steig.de

 

 

Über den Kapitalmarktblog:

Hier schreiben die Kapitalmarktexperten der Quirin Privatbank über die deutsche Wirtschaft und alles, was den heimischen Mittelstand bewegt. Das erfahrene Team der Quirin Privatbank hat die Entwicklungen rund um die Mittelstandsfinanzierung immer im Blick und zeigt auf, welche alternativen Finanzierungsformen für KMU interessant sind.

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2 Kommentare

Micha 13/08/2020 - 16:07

Die Längenangabe zum Hochrhöner ist zwar nicht falsch, allerdings teilt sich der Weg in der Mitte. Die beiden Wege treffen sich später wieder. Somit muss man sich eine Variante aussuchen und wird beim Weg von Bad Kissingen nach Bad Salzungen nur ca. 140 Kilometer zurücklegen können.

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Philipp Rose 14/08/2020 - 09:05

Das hatten wir nicht auf dem Schirm, vielen Dank für Ihren Hinweis.

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