Als Schnittstelle zwischen physischer und digitaler Welt ist das Internet of Things (IoT) die Grundlage der Digitalisierung und der Industrie 4.0. Für KMU bietet IoT neue Geschäftsmodelle und viele Verbesserungsmöglichkeiten. Mittelständler können sich dadurch Vorteile im Wettbewerb sichern.
IoT sind drei Buchstaben die derzeit fast genauso wichtig sind wie KMU. Denn bei dem so genannten Internet of Things handelt es sich um das grundlegende Prinzip der Industrie 4.0. Wer als Mittelständler wettbewerbsfähig bleiben und den digitalen Anschluss nicht verpassen will, sollte möglichst früh auf IoT setzen. Hieraus leiten sich nahezu alle Grundlagen der Digitalisierung ab. Das Prinzip klingt daher auch erstmal recht breit gefasst: Tatsächlich fallen nahezu alle Objekte, die sich mit dem Internet verbinden lassen unter die Kategorie IoT. Denn im Endeffekt handelt es sich hierbei um nichts weiter, als die grundlegende Schnittstelle zwischen der physischen und der digitalen Welt. IoT bezeichnet alle Objekte, die in irgendeiner Art durch ein drahtloses Kommunikationssystem miteinander vernetzt sind – meist durch Bluetooth oder das Internet.
Die Anzahl der vernetzten Geräte steigt rapide an
Die Zahl der miteinander kommunizierenden Geräte wird zukünftig noch stärker ansteigen. Denn mittlerweile sind nicht nur Computer und Smartphones vernetzt, sondern auch Fernseher, Kühlschränke, Uhren, Autos, Industrieanlagen und vieles mehr. Da die Menge an Geräten immer weiter wächst, sollen laut einem Bericht von Ericsson im Jahr 2023 bereits 31,4 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden sein. Logischerweise wächst mit der Menge an Geräten auch die Menge an Daten. Zukünftig wird es für KMU also noch wichtiger sein, Daten für Optimierungszwecke auszuwerten. Denn so lässt sich noch mehr Produktivität zu gewinnen.
Unternehmen, die schon früh den neuen Netzstandard 5G implementieren, könnten dabei einen Vorsprung haben. Denn mit dem neuen Super-Netz lässt sich die steigende Datenmenge noch schneller auswerten und Geräte lassen sich dann noch weitreichender miteinander vernetzen. Mittlerweile sind alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereiche vom Internet of Things durchdrungen. Unternehmen, die die Vorteile des neuen 5G-Netzes nutzen, sind daher klar im Vorteil. Hinter der fortschreitenden Digitalisierung steckt zudem ein stark wachsendes Geschäftsmodell. Während der IoT-Markt in Deutschland 2018 laut den Wirtschaftsprüfern von Ernst & Young noch 24,1 Mrd. Euro betrug, soll der Markt bis 2030 auf ein Volumen von 92,3 Mrd. Euro anwachsen.
Industrie 4.0 bietet KMU Möglichkeiten zur Optimierung
Beworben wird das IoT meist mit alltagstauglichen Anwendungen wie smarten Lichtschaltern, Küchengeräten und Thermostaten. Dabei können vor allem KMU von der fortschreitenden Vernetzung profitieren. Industrieunternehmen können etwa über IoT Logistik, Maschinenwartung und Gebäude optimieren oder Produktionsabläufe effizienter gestalten. Geräte lassen sich so besser überwachen, Objekte in Lagerhallen können in kürzester Zeit lokalisiert werden und Ressourcen werden deutlich effizienter genutzt. Das ist in Echtzeit möglich, da alle Komponenten zu jedem Zeitpunkt miteinander verbunden sind und sich kontinuierlich Zustandsdaten hin und her senden. So lässt sich die gesamte Prozesskette mit allen notwendigen Informationen im Blick behalten. Durch verbesserte Abläufe lassen sich Kosten sparen und mehr Wachstum generieren. KMU sichern sich dadurch erhebliche Wettbewerbsvorteile.
Deutscher Mittelstand ist im Bereich IoT bereits gut aufgestellt
In den kommenden Jahren wird IoT daher das dominierende Thema bei der digitalen Transformation und der Industrie 4.0 im Mittelstand sein. Und: Der deutsche Mittelstand ist hierbei erfreulicherweise bereits gut aufgestellt – das geht aus einer Telekom-Studie von 2019 hervor. Demnach bewerten 94 Prozent der befragten Unternehmen das Thema IoT als sehr relevant. Bereits 84 Prozent nutzen mindestens eine IoT-Anwendung, 29 Prozent führten zum Zeitpunkt der Umfrage IoT-Lösungen ein.
Immerhin haben mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen ihre Prozesse bereits über IoT umgesetzt (36 Prozent). Im Handel setzen bereits 83 Prozent der KMU auf solche Anwendungen. Trotz der beeindruckenden Zahlen stehen Mittelständler aber noch vor Herausforderungen bei der Umsetzung. Denn häufig fehlt es an den notwendigen Fähigkeiten, Kompetenzen und der dazugehörigen Manpower, um die IoT-Entwicklungen zu implementieren. KMU können hierbei jedoch auf externe Partner setzen. Gleiches gilt für das Thema Sicherheit: Digitale Prozesse können noch so gut sein – sie bringen nichts, wenn sie nicht durch Cyber-Security gut geschützt sind.
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Hier schreiben die Kapitalmarktexperten der Quirin Privatbank über die deutsche Wirtschaft und alles, was den heimischen Mittelstand bewegt. Das erfahrene Team der Quirin Privatbank hat die Entwicklungen rund um die Mittelstandsfinanzierung immer im Blick und zeigt auf, welche alternativen Finanzierungsformen für KMU interessant sind.