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KI gibt dem Online-Mittelstand den entscheidenden Boost

von Philipp Rose

Die KI ist auf dem Vormarsch: Was früher nach Science-Fiction klang, ist heute in vielen Unternehmen längst Realität. Und zukünftig nimmt der Trend noch zu: Immer größere Datenberge müssen in immer kürzerer Zeit analysiert werden. Besonders der E-Commerce profitiert von der neuen Technologie. KMU haben so die Chance, sich mit vergleichsweise einfachen Mitteln im hart umkämpften Internethandel zu behaupten.

Künstliche Intelligenz (KI) ist neben Cloud-Systemen und Cyber-Security einer der treibenden Faktoren hinter der Digitalisierung im Unternehmensbereich. Was früher noch wie Science-Fiction klang, ist heute bei weitem kein Luftschloss mehr. Immer mehr kleine und mittlere Unternehmen integrieren KI-Lösungen in den alltäglichen Geschäftsablauf. Häufig helfen die Programme bei der Datenanalyse und der Prozessautomatisierung – also überall dort, wo es um Big Data geht. E-Commerce ist daher einer der Geschäftsbereiche, in dem KI am meisten Nutzen bringt. Kaum eine andere Branche ist so hart umkämpft und so stark auf schnelle Analyse riesiger Datenmenge angewiesen wie der Internethandel. KMU, die sich mit KI-Programmen im Onlineverkauf positionieren, profitieren besonders von der neuen Technologie.

KI im E-Commerce ist stärkster Wachstumstrend im Mittelstand

Der Onlinemarkt in Deutschland wächst rasant. 2019 machten Internethändler 65 Milliarden Euro Umsatz – 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Für KMU wird es jedoch immer schwerer, sich in der stark wachsenden Branche zu behaupten. Großkonzerne wie Amazon bestimmen den Markt und legen die Messlatte hoch: Kunden erhalten maßgeschneiderte Produktempfehlungen, individualisierte Werbung und einen vollumfänglichen Kundenservice. Was nach Selbstverständlichkeiten klingt, basiert jedoch auf der Analyse gewaltiger Datenberge.

Für Mittelständler ist dieser Aufwand kaum zu bewältigen, da häufig Ressourcen und Personal für die umfangreiche Datenauswertung fehlen. Stattdessen setzen kleine und mittlere Unternehmen immer mehr auf KI-Programme, die die Datenanalyse automatisieren. So lässt sich die User-Experience auch ohne eigene IT-Abteilung verbessern. Viele Mittelständler haben das Potenzial bereits erkannt: Im Bereich E-Commerce fließen bei Mittelständlern mittlerweile die meisten Investitionen in KI-Lösungen.

Viele Möglichkeiten mit der neuen Technik

Eine Studie des Bundeswirtschaftsministeriums zeigt, wo die größten Chancen für den KI-Einsatz im Mittelstand liegen. Am relevantesten ist für KMU die Optimierung der Distribution und Logistik (84 Prozent), dicht gefolgt von verbessertem Kundenservice (78 Prozent) und der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle (75 Prozent). Bei der Verbesserung des Warenverkehrs, der Angebotsoptimierung und der Kundenbetreuung haben KI-Lösungen im Bereich E-Commerce daher das größte Potenzial – kein Wunder, bieten doch KMU mit Chatbots, smarten Produktempfehlungen und zielgenauer Werbung ihren Kunden ein persönliches Einkaufserlebnis.

Grundlage für solche Anwendungen ist die verbesserte Datenanalyse. Im Internethandel fallen immer mehr Kundendaten an, die richtig eingeordnet und aufbereitet werden müssen. KI-Programme bauen aus diesen riesigen Datenmengen dann individuelle Nutzerprofile. Dadurch lassen sich für einzelne Kunden bessere Vorhersagen über das Kaufverhalten und Interesse an bestimmten Produkten ableiten.

Künstliche Intelligenz passiv integrieren

Die Integration von KI-Programmen läuft in vielen Betrieben aber nicht reibungslos. Mangelndes Know-how, eine dünne Datenbasis sowie Unklarheiten beim Datenschutz stehen der breiten Nutzung Künstlicher Intelligenz derzeit im Weg. Hinzu kommt eine in vielen KMU gerade mal ausreichend vorhandene digitale Infrastruktur. Schnelligkeit, Datensicherheit und Zuverlässigkeit der digitalen Infrastruktur sollten daher höchste Priorität haben. Denn an solchen grundlegenden Problemen kann auch eine KI nichts ändern.

Einen großen Teil der Herausforderungen können Mittelständler jedoch lösen, indem sie KI-Anwendungen passiv nutzen. Statt einer aktiven Integration der Künstlichen Intelligenz in bestehende Unternehmensprozesse, lässt sich KI auch von Drittanbietern als Service nutzen. Cloudsysteme sind hierbei die Lösung. Mittelständler müssen so keine eigene Infrastruktur aufbauen und digitale Werkzeuge entwickeln. Es braucht auch keine Investitionen in eine eigene Abteilung mit IT-Experten, da sich externe Dienstleister um den Service kümmern. KMU sparen dadurch Kosten, minimieren Risiken und steigern die Flexibilität – und können so im E-Commerce durchstarten.

 

 

Über den Kapitalmarktblog:

Hier schreiben die Kapitalmarktexperten der Quirin Privatbank über die deutsche Wirtschaft und alles, was den heimischen Mittelstand bewegt. Das erfahrene Team der Quirin Privatbank hat die Entwicklungen rund um die Mittelstandsfinanzierung immer im Blick und zeigt auf, welche alternativen Finanzierungsformen für KMU interessant sind.

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