Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether haben nicht nur eine große Fangemeinde unter Tech-Nerds, sie sind spätestens seit der Zulassung von Bitcoin-ETFs durch die US-Börsenaufsicht für viele Anleger auch als Investment interessant. Hierzulande können Anleger in Krypto-Zertifikate oder -ETNs investieren. Was dahinter steckt und wie die Quirin Privatbank hilft, Krypto-Assets über die Börse handelbar zu machen.
Wer schon länger Bitcoins in seiner digitalen Geldbörse – dem Wallet – oder bei einer Kryptobörse deponiert hat, hat eine beispiellose Achterbahnfahrt hinter sich. Der Wert der Kryptowährung in US-Dollar stand 2019 noch bei 7.200 Dollar, 2021 ging es bis auf 64.000 Dollar rauf, 2022 bis auf 16.600 Dollar runter, konnte sich aber 2023 deutlich erholen und markierte im März 2024 ein neues Rekordhoch bei mehr als 70.000 Dollar. Wer in Bitcoin im Glauben an eine Wertsteigerung investiert, braucht ein starkes Nervenkostüm.
Krypto-Asset über regulierte Börsenplätze handelbar
Andererseits gelten Kryptowährungen wie BTC (Bitcoin), Ether, LTC (Litecoin) und Co. vielen als alternatives Investment: unabhängig von der Geldpolitik der Notenbanken, unabhängig von der Inflation, unabhängig von gängigen Anlageklassen wie Aktien, Unternehmensanleihen, Rohstoff- und Devisenmärkten. Besonders der Bitcoin wird oft mit Gold verglichen, als Schutz vor Währungskrisen und der Papiergeld-Inflation, wie Gold unverzinst, allerdings anders als das Edelmetall ohne inneren oder materiellen Wert. Aber genau wie Gold-ETFs sind Krypto-Assets inzwischen über regulierte Börsenplätze handelbar. Dafür verbrieft das Team Kapitalmarktservice der Quirin Privatbank Kryptowerte für Emissionen von lizensierten Finanzdienstleistern (wie u.a. VanEck ETP AG, DDA ETP AG (ehemals Iconic), ETC Issuance GmbH, Bitpanda Issuance GmbH) als sogenannte „Exchange-Traded-Notes“ (ETNs), also börsengehandelte Anleihen.
Lange fand der Handel mit Krypto-Assets vor allem auf speziellen Krypto-Börsen wie Coinbase oder Bitpanda statt, aber nach skandalösen Pleiten wie u.a. der von FTX und Hackerangriffen auf einige Plattformen ist bei vielen Krypto-Anlegern das Vertrauen in diesen kaum regulierten Markt außerhalb des Bankensystems erschüttert. Auch mit Krypto-Zertifikaten, die nur an die Kursentwicklung von Bitcoin & Co. gekoppelt sind und oft einen Hebel aufweisen, haben sich Anleger angesichts der starken Kursschwankungen schon die Finger verbrannt.
Um unkontrollierten Wildwuchs zu verhindern und für mehr Seriosität im täglichen Handel zu sorgen, wurden in Europa und den USA neue Börsenvehikel zugelassen. Handel und Abwicklung von Krypto-Transaktionen sollen so sauber strukturiert und regelkonform ablaufen. Weil nach europäischem Recht ein ETF nicht nur ein Asset enthalten darf, wurden in Europa zuerst 2015 in Schweden und ab 2019 auch in der Schweiz Krypto-ETNs zugelassen. Seit dem Sommer 2020 dürfen Anleger auch in Deutschland Krypto-ETNs regelkonform über Börsenplattformen wie Xetra handeln. Erst Anfang 2024 wurden in den USA auch Krypto-ETFs zugelassen, aber noch ist das Angebot klein, weil sich große ETF-Anbieter wie iShares, XTrackers oder Amundi bisher zurückhalten.
Kryptohandel über ETNs: Solide und seriös
Die ETNs sind im Gegensatz zu ETFs Schuldverschreibungen und keine Sondervermögen, sie verbriefen Körbe von Assets, die eine Forderung gegen den Emittenten darstellen. Diese Schuldverschreibungen haben eine unbegrenzte Laufzeit, sind unbegrenzt verfügbar und bleiben unverzinst. Oft sind sie mit echten Krypto-Assets wie dem Bitcoin hinterlegt und nicht nur reine Wetten auf den Kurs. Weil ETNs keine Sondervermögen wie Fonds oder ETFs sind, besteht im Fall einer Emittentenpleite allerdings ein Totalverlustrisiko.
Um die Krypto-Schuldverschreibungen in den Börsenhandel zu bringen, überführt die Quirin Privatbank für Emissionen von lizensierten Finanzdienstleistern das urkundliche Wertpapier in eine girosammelverwahrte Form. Anders ausgedrückt, es werden die Wertpapiere „dematerialisiert“ und können dadurch in Wertpapierdepots gebucht werden. Anschließend übertragen die Kapitalmarktexperten der Quirin Privatbank die Wertpapiere an die institutionellen Handelspartner und beantragen das Listing an einer Wertpapierbörse.
Die Börsentransaktionen werden dann wie der gesamte Aktien- und Anleihehandel in Deutschland über die Eurex Clearing, eine Tochter der Deutsche Börse AG, kontrolliert und abgewickelt. Die Quirin Privatbank konzentriert sich dabei auf wertpapiertechnische Aufgaben bei der Begebung der ETNs für Emissionen von lizensierten Finanzdienstleistern und ist weder in den Vertrieb involviert noch erhält sie eine erfolgsabhängige Vergütung vom Emittenten. Durch diese Konstellation kann die Quirin Privatbank mit ihrem profunden Fachwissen und jahrzehntelanger Erfahrung als unabhängiger Partner für Emittenten und Broker agieren.
Bitcoin-ETNs bieten Anlegern viele Vorteile
Die Umwandlung von Kryptowährungen wie dem Bitcoin in eine an der Börse handelbare ETN beseitigt zwar nicht die teils extremen Kursschwankungen der Kryptowährungen, bietet Anlegern aber einige Vorteile: Der Handel läuft nach den Regeln für Börsentransaktionen und unter Aufsicht über solide Anbieter ab. Eine digitale Wallet und Verschlüsselungscodes sind im Börsenhandel nicht nötig. Zudem ist der Handel mit Kryptowährungen nicht mehr anonym möglich, was Geldwäsche verhindern soll. Szenekenner erwarten darüber hinaus, dass ETNs durch vermehrten Wettbewerb mittelfristig für sinkende Gebühren und mehr Liquidität im Krypto-Handel sorgen.
ETNs bieten sogar einen Steuervorteil: Veräußerungsgewinne bleiben wie bei Gold nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei, während bei den Krypto-ETFs aus den USA regelmäßig Abgeltungssteuer fällig wird. Und dank ETN-Format sind Krypto-Investments hierzulande sogar im Sparplan investierbar.
Wann Krypto-Assets als Depotbeimischung geeignet sind
Krypto-Zertifikate wie die Bitcoin-ETNs dürften durch diese Vorteile zunehmend Einzug in die Wertpapierdepots der Anleger halten. Anleger sollten sich aber zu den einzelnen Kryptwährungen und Börsenvehikeln genau informieren, da es auch deutliche Unterschiede zwischen den ETNs gibt. Zudem eignen sich Krypto-Assets vor allem als Depotbeimischung in einem breit diversifizierten Portfolio, damit die Verlustrisiken beherrschbar bzw. mögliche Verluste verkraftbar bleiben. Dann aber können Kryptowährungen wie der rekordhohe Bitcoin durchaus eine Bereicherung für den Vermögensaufbau sein.