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Social Media für den Mittelstand: Wie KMU von den sozialen Netzwerken profitieren

von Carsten Peter
Social Media

Marketing, Kundensupport und Rekrutierung von Fachkräften: Auf Plattformen wie Instagram, LinkedIn und TikTok lassen sich Nutzer gezielt ansprechen. Große Unternehmen haben das längst erkannt und bauen ihre Präsenz dort aus. Doch viele Mittelständler hadern noch mit der Sichtbarkeit bei Social Media – obwohl die Kosten vergleichsweise günstig sind und der Nutzen hoch sein kann.

Von Carsten Peter

Das Posten auf sozialen Medien ist für die meisten Menschen Alltag. Alleine in Deutschland sind Millionen Nutzer auf den Plattformen angemeldet. Längst haben Konzerne das Potenzial für sich erkannt und werben auf Plattformen wie Instagram & Co durch Direktwerbung oder Influencer. Doch der Mittelstand tut sich weiter schwer damit, das Potenzial der sozialen Medien zu nutzen. Dabei kann Social Media Mittelständlern helfen, schneller mit Kunden in Kontakt zu treten, effektiver Werbung zu schalten und neue Mitarbeiter ins Unternehmen zu holen.

Große Unternehmen sind mittlerweile auf allen Kanälen der sozialen Netze vertreten. Seien es Produktankündigungen auf Twitter, Kundensupport auf Facebook oder das Werben mit Videos auf TikTok – das Setzen von Hashtags, Liken, Teilen und Posten sorgen für andauernde Sichtbarkeit im Netz. Was für Konzerne aus dem Marketing- und Support-Mix längst nicht mehr wegzudenken ist, ist bei vielen KMU noch immer unentdecktes Neuland. Und das obwohl sich viele Verbraucher seit der Corona-Pandemie mehr Präsenz von KMU auf Social Media wünschen.

Mittelständler sehen Potenzial bei Social Media

Eine Umfrage von Forsa ergibt, dass Mittelständler das Potenzial der sozialen Netzwerke zwar durchaus erkennen, aber noch viel zu wenig bestrebt sind, dort auch selber präsent zu sein. So geben über die Hälfte (55 Prozent) der Betriebe an, dass die Kundengewinnung über Social Media gut funktionieren kann. 58 Prozent sind sogar überzeugt, dass solche Plattformen nachhaltig zum Geschäftserfolg beitragen können. Und trotz dieser positiven Aussichten entscheiden sich viele Mittelständler noch immer gegen eine Präsenz in sozialen Netzwerken.

So sind 71 Prozent der KMU-Geschäftsführer, die auf Social Media nicht vertreten sind, der Meinung, dass sie bereits über andere Werbeformate ausreichend repräsentiert sind. 58 Prozent der Mittelständler erkennen keinen Nutzen in Facebook & Co für sich und 41 Prozent haben keine Kapazitäten, um ihre Präsenz in den sozialen Netzen strategisch auszubauen. Auch wenn KMU vielseitige Gründe haben, um auf Social Media zu verzichten, so gibt es – auch bei geringer Sichtbarkeit – drei bedeutende Vorteile.

Drei Vorteile der sozialen Netzwerke für KMU

1. Kunden gezielt erreichen: Einer der größten Vorteile ist wohl das Marketing. Millionen Menschen sind in Deutschland in mehreren sozialen Netzwerken unterwegs. Die potenzielle Reichweite für Marketing ist daher enorm. KMU profitieren zudem von den vergleichsweise geringen Kosten, die Anzeigen auf Plattformen wie Facebook mit sich bringen. Zudem können Unternehmen dort ihre Zielgruppe direkter ansprechen, als das etwa mit traditionellen Print-Medien oder Radio und Fernsehen der Fall ist. Hierbei bieten sich auch innovative Modelle wie das Marketing mit Mikro-Influencern an.

2. Serviceangebot ausbauen: Der enge Kundenkontakt dürfte ein weiterer Vorteil für viele Unternehmen sein. Mittlerweile erwarten zahlreiche Verbraucher, dass Unternehmen auf Social Media aktiv sind, um mit ihnen dort in Kontakt zu treten. Gerade in der Corona-Pandemie hat sich dieser Trend noch weiter verstärkt. Verbraucher sind dankbar, wenn Unternehmen ein offenes Ohr für ihre Bedürfnisse haben. Über Social Media können Unternehmen das dann auch öffentlich kommunizieren und zeigen, dass sie für ihre Community da sind. Das bringt Sympathiepunkte beim Kunden, bedeutet aber auch, dass Verbraucher schnelle Antworten erwarten, die Unternehmen zeitlich unter Druck setzen können.

3. Mitarbeiter rekrutieren: Business-Plattformen wie LinkedIn oder Xing sind bei vielen Unternehmen eine beliebte Möglichkeit, um Fachkräfte zu gewinnen. Mittelständler können dort gezielt potenzielle Mitarbeiter anschreiben. Häufig bieten die Plattformen Nutzern die Möglichkeit, Lebensläufe in das eigene Profil direkt einzubinden, so dass Unternehmen schon auf den ersten Blick sehen, ob ein Kandidat für die offene Stelle infrage kommt.

Auch für kleinere Unternehmen kann es sich aus genannten Gründen lohnen auf Social Media vertreten zu sein. In der Regel braucht es hier keine eigene Abteilung und viel Geld, oft reicht es, einige wenige Mitarbeiter in Bereichen der digitalen Kommunikation mit Zusatzkursen weiterzubilden.

 

Über den Kapitalmarktblog:

Hier schreiben die Kapitalmarktexperten der Quirin Privatbank über die deutsche Wirtschaft und alles, was den heimischen Mittelstand bewegt. Das erfahrene Team der Quirin Privatbank hat die Entwicklungen rund um die Mittelstandsfinanzierung immer im Blick und zeigt auf, welche alternativen Finanzierungsformen für KMU interessant sind.

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