Weil immer weniger Berufstätige in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und gleichzeitig die Zahl der Rentner steigt, steht das umlagefinanzierte Rentensystem vor dem Kollaps. Ohne Zutun der Politik aus dem Staatshaushalt müssten die Beitragssätze deutlich steigen oder das Rentenniveau sinken. Nun will die Regierung mit dem sogenannten Generationenkapital in die kapitalgedeckte Rentenfinanzierung einsteigen, um das System zu stabilisieren. Warum dieser Schritt grundsätzlich zu begrüßen ist, das Vorhaben selbst aber zu optimistisch geplant und zu klein dimensioniert ist.
Die gesetzliche Rentenversicherung leidet unter der Überalterung der deutschen Bevölkerung, es gibt zu wenige Beitragszahler. Nun verschärft sich die Lage durch den schrittweisen Renteneintritt der Babyboomer, also der geburtenstarken Jahrgänge ab den 60er-Jahren. Da die gesetzlichen Renten direkt aus den laufenden Beiträgen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zur Rentenversicherung bestritten werden – dieses Verfahren wird Umlagefinanzierung genannt – und immer mehr Rentner einer sinkenden Zahl von Betragszahlern gegenüberstehen, ist die gesetzliche Rentenversicherung zunehmend unterfinanziert.