Die Fördermaßnahmen der öffentlichen Hand für die Wirtschaft sind einer aktuellen OECD-Studie zufolge unausgewogen. Gemeinsam mit der Bertelsmann-Stiftung kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass viele Fördermittel an Großkonzerne fließen und auch Start-ups aus dem Technologiebereich auf vielfältige Förderangebote zurückgreifen können. Es gebe aber eine signifikante Lücke im Bereich etablierter Mittelständler mit Wachstumspotenzial, sofern sie nicht in technologieintensiven Sektoren angesiedelt sind oder einen Nachhaltigkeitsfokus haben. Insbesondere die KMU sind es jedoch, von denen eine erfolgreiche Transformation der Wirtschaft wesentlich abhängt. Hier sei das Angebot an öffentlichen Finanzhilfen für den Mittelstand lückenhaft und unübersichtlich.
Unternehmensanleihen
Das Kiel Institut für Weltwirtschaft hat seine Konjunkturprognose für die deutsche Wirtschaft erneuert. Die Erwartungen gehen zurück.
Die deutsche Wirtschaft will nicht recht in Schwung kommen. Nun erleidet sie den nächsten Dämpfer: Experten korrigieren ihre Prognosen sowohl für das laufende als auch für das kommende Jahr. Und zwar nach unten. Das sind auch schlechte Nachrichten für den Mittelstand, der einen großen Teil der deutschen Wirtschaft ausmacht.
Während für das laufende Jahr statt einem leichten Wachstum von 0,2 Prozent nun mit einem seichten Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet wird, fällt die Korrektur für das kommende Jahr noch deutlicher aus. Statt einem Plus von 1,1 Prozent schrumpfen die Erwartungen auf ein Wachstum von nur noch 0,5 Prozent. Erst 2026 soll es mit der Konjunktur dann wieder etwas kräftiger bergauf gehen, berichtet das Handelsblatt.
Hauptgrund für die sinkenden Erwartungen, ist die weiterhin niedrige Investitionsbereitschaft.
Eine neue Studie „Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit“ unter deutschen Unternehmen und ihren Mitarbeitern hat vertane Chancen im Zusammenhang mit der Umsetzung der ESG–Kriterien ausgemacht. Ökologische Nachhaltigkeit und Diversität wirken sich positiv auf Mitarbeitende und Unternehmen aus, sind in deutschen KMU aber erst teilweise verankert.
Der Zeag-Studie zufolge erhöht eine stark ökologieorientierte Führung die Unternehmensleistung um 21 Prozent und die Mitarbeiterzufriedenheit um 20 Prozent, insbesondere in der Generation Z. Aber erst sechs Prozent der Unternehmen können sich bislang einen solchen Führungsstil auf die Fahnen schreiben.
Wie geht es mit den Zinsen nach einem Jahrzehnt der Niedrigzinsen und einem weltweiten Inflationsschock weiter? Und welche Chancen ergeben sich daraus? Das hat Prof. Dr. Stefan May, Leiter Anlagestrategie und Produktentwicklung bei der Quirin Privatbank in einem Beitrag analysiert, der auch von der Finanzinitiative Frankfurt Main Finance aufgegriffen wurde.
In seiner Analyse kommt Stefan May zu dem Schluss, dass Anleiheinvestments insgesamt deutlich an Attraktivität gewonnen haben. Aufgrund nicht vorhandener Währungsrisiken ergeben sich insbesondere innerhalb der Euro-Zone besondere Chancen.
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Die Geschäfte der KMU in Deutschland haben sich seit dem Frühjahr 2023 schlechter entwickelt als im europäischen Vergleich. Die Mehrheit der Mittelständler verzeichnete rückläufige Umsätze, Gewinne und Investitionen.
Auch in anderen EU-Ländern waren die KMU-Kennziffern rückläufig, doch Deutschland bleibt mit wachsendem Abstand das Schlusslicht im EU-Vergleich. Das geht aus der halbjährlichen Unternehmensbefragung des IfM Bonn im Auftrag von EU-Kommission und EZB hervor. Demnach liegen die Hauptprobleme der KMU in den Bereichen Fachkräftemangel, Kundengewinnung sowie Produktions- und Arbeitskosten. Finanzierungsprobleme wurden seltener als großes Problem adressiert.
Öffentliche Förderprogramme für die Wirtschaft gibt es in Deutschland zuhauf. Doch der Mittelstand gerät dabei häufig aus dem Blickfeld.
Die deutsche Wirtschaft benötigt Investitionen um konkurrenzfähig zu bleiben, da herrscht große Einigkeit. Zwei Bereiche, die da immer wieder genannt werden sind Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Während es bei Zuschüssen für Digitalisierungsprojekte noch ganz passabel aussieht, fand die Bertelsmann Stiftung in einer gemeinsamen Studie mit der OECD jetzt heraus, dass KMUs es bei Nachhaltigkeitsmaßnahmen schwieriger haben, an Unterstützung zu kommen.
Zudem sind viele Förderprogramme für den Mittelstand Start-up-bezogen, wodurch viele Unternehmen durchs Raster fallen. Als weitere Schwächen der hiesigen Finanzierungslandschaft identifizierte die Studie eine zu starke Fokussierung auf kapitalintensive Investitionen und einen Dschungel an Finanzierungsinstrumenten, der für den Mittelstand oft nicht zu durchblicken ist.
Während weiterhin bemängelt wird, dass in Deutschland immer noch übermäßig stark auf klassische Bankkredite und Eigenfinanzierung gesetzt wird, ist die Eigenkapitalquote im Mittelstand seit 1997 um 20 Punkte, von neun auf 29 Prozent, gestiegen.
Im ersten Halbjahr 2024 hat sich der KMU-Anleihemarkt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum positiv entwickelt.
So gab es in der ersten Jahreshälfte insgesamt elf Emissionen – was drei mehr sind als in den ersten sechs Monaten 2023 – bei denen Anleihen von elf verschiedenen KMUs ausgegeben wurden. Davon waren fünf Neuemissionen. Das Gesamtvolumen der mittelständischen Wertpapierausgaben betrug rund 405 Mio. Euro. Ein satter Zuwachs um 43 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023.
Als wichtigsten Sektor für Emissionen bei KMUs hat die Studie der IR.on AG, wie schon in den vergangenen Jahren, den Energiesektor ausmachen können.
Vor dem Hintergrund der eingeläuteten Zinswende, ist allerdings davon auszugehen, dass der diesjährige Höhepunkt des KMU-Anleihemarkts schon erreicht worden sein dürfte.
Dass die Stimmung im deutschen Mittelstand nicht allzu rosig ist, ist nichts neues. Das Tief schlägt sich nun im Aktienindex MDAX nieder.
Während der MDAX in den letzten Jahren den DAX regelmäßig outperformte, schwächelt er nun seit geraumer Zeit und fällt bei der Performance hinter den größten deutschen Index zurück, wie FOCUS berichtet. DAX-Unternehmen können dank internationaler Beteiligungen die Schwächen der europäischen Märkte besser ausgleichen. Vor allem, da sie auch einen Großteil der Umsätze außerhalb Europas machen. Die Unternehmen des MDAX hingegen sind – wie im Mittelstand üblich – stärker in Deutschland, bzw. Europa verwurzelt. Die Probleme, die hiesige KMUs beispielsweise durch EU-Regulierungen haben, lassen sich also auch am Kursniveau des MDAX ablesen.