Der aktuelle Datev-Mittelstandsindex zeigt: Die Umsätze im deutschen Mittelstand sinken weiterhin.
Nach einer kurzen Stabilisierung im Mai rutscht der DATEV Mittelstandsindex Umsatz im Juni saison- und kalenderbereinigt um 3,0 Punkte auf nur noch 90,3 Punkte ab. Das bedeutet ein Minus von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Besonders betroffen sind mittlere Unternehmen mit einem Umsatzrückgang von 5,2 Prozent. Diese negative Entwicklung zieht sich durch nahezu alle Branchen, Bundesländer und Unternehmensgrößen. Im Bauhauptgewerbe fällt der Rückgang mit 7,0 Prozent am stärksten aus. Die Ursachen sind vielfältig: rückläufige Exporte, ein verhaltener privater Konsum sowie steigende Kosten durch Energiepreise, Sozialabgaben und zunehmende Bürokratie setzen dem Mittelstand zu. Eine wirtschaftliche Erholung für den deutschen Mittelstand ist weiterhin nicht in Sicht. Auch bei den kleineren Betrieben zeigt sich eine angespannte Lage: Kleinstunternehmen melden mit 5,9 Prozent das deutlichste Umsatzminus, gefolgt von mittleren und kleinen Unternehmen. Trotz sinkender Umsätze steigen die Kosten: Der Lohnindex klettert im Juni auf 115,0 Punkte, was einer nominalen Lohnsteigerung von 5,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Personalkosten bleiben damit ein erheblicher Belastungsfaktor für die Betriebe. Der Beschäftigungsindex stagniert bei 101,5 Punkten – eine minimale Veränderung im Vergleich zum Vormonat, aber ein Rückgang um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während mittlere Unternehmen ihre Beschäftigtenzahlen leicht erhöhen konnten, setzen kleinere Betriebe den Personalabbau fort. „Der erneute Umsatzrückgang zeigt deutlich, wie offensichtlich die Dringlichkeit politischen Handelns ist. Ohne gezielte Entlastungen und Anreize ist der Mittelstand, das Fundament unserer Wirtschaft, zunehmend gefährdet“ so Prof. Dr. Rober Mayer, CEO von Datev. Ohne gezielte Reformen in der Wirtschafts- und Energiepolitik droht dem deutschen Mittelstand ein längerfristiger Abschwung.
