Der deutsche Mittelstand hält sich derzeit mit Investitionen stark zurück: Laut einer aktuellen Umfrage von Creditreform planen nur noch rund 42 Prozent der Unternehmen Investitionen – ein ähnlich niedriger Wert wurde zuletzt während der Finanzkrise 2008 gemessen.
Hauptgründe dafür sind eine zunehmend restriktive Kreditvergabe durch Banken, gestiegene Zinsen sowie eine schwache Konjunktur. Im ersten Quartal 2025 stuften laut KfW-ifo-Kredithürde 33,8 Prozent der Mittelständler die Kreditverhandlungen als erschwert ein – der höchste Wert seit 2017. Der Bedarf an frischem Kapital ist dennoch hoch: Viele Unternehmen kämpfen mit Liquiditätsengpässen, Zahlungsausfällen und sinkenden Umsätzen. Gleichzeitig sind Investitionen in Digitalisierung, Innovation und nachhaltige Geschäftsmodelle notwendig, um zukunftsfähig zu bleiben. Im Jahr 2023 finanzierte der Mittelstand laut KfW seine Investitionen zu 32 Prozent über Bankkredite und zu 13 Prozent über Fördermittel. Eine wachsende Bedeutung kommt der Eigenkapitalfinanzierung zu: Etwa die Hälfte der Mittel stammt inzwischen aus Rücklagen, Gewinnen oder dem Cashflow. Dagegen spielen Beteiligungskapital, Mezzanine-Kapital und Mittelstandsanleihen weiterhin nur eine untergeordnete Rolle – zu aufwendig und zu teuer für viele KMU. Außerdem gibt es umfangreiche Dokumentationspflichten und bürokratische Hürden, die vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) belasten und Finanzierungskosten zusätzlich in die Höhe treiben. Der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) sieht die Politik in der Pflicht: Bürokratieabbau, steuerliche Entlastungen und eine verlässliche Energiepolitik seien nötig, um das Vertrauen zurückzugewinnen. Erst dann werde der Mittelstand wieder investieren und so die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland aktiv mitgestalten, heißt es im Artikel des Impact Mediaverlags.