Der deutsche Mittelstand blickt mit großer Sorge auf die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump – weniger wegen der US-Zölle selbst, sondern wegen möglicher Gegenzölle der EU.
Während Trump seine angekündigten Zölle zunächst aussetzt, bereitet sich die EU auf mögliche Gegenreaktionen vor. Laut einer Umfrage der DZ Bank rechnen 75 Prozent der befragten Unternehmen mit negativen Folgen europäischer Gegenmaßnahmen, etwa durch steigende Einkaufspreise oder gestörte Lieferketten, wohingegen sich nur 65 Prozent der befragten Unternehmen von den US-Zöllen direkt betroffen fühlen. Besonders betroffen wären Branchen wie Metallverarbeitung, Maschinenbau und Autoindustrie, die trotz allem die USA als strategisch wichtigen Absatzmarkt einstufen. Claus Niegsch, Branchenanalyst bei der DZ Bank, betont jedoch: „Die Sorge über höhere Einkaufspreise aufgrund der Gegenzölle könnte verfrüht sein.“ Auch wenn US-Produkte teurer würden, „könnten in Folge der Trumpschen Zölle Waren aus anderen Heimatländern, die eigentlich für den amerikanischen Markt bestimmt waren, nach Europa gelangen und hier die Preise senken“. Auch schließt Niegsch nicht aus, dass deutsche KMU künftig planen, wegen der drohenden Abgaben in den USA zu produzieren und so Trumps Plänen Folge zu leisten.