Unternehmen aus Polen und Tschechien nutzen die wirtschaftliche Schwächephase und das Nachfolgeproblem im deutschen Mittelstand für gezielte Übernahmen. Während viele deutsche Inhaber altersbedingt vor dem Rückzug stehen, suchen osteuropäische Firmen den Einstieg in den größten Markt Europas.
Tschechische und polnische Mittelständler, die in den 1990er Jahren gegründet wurden, gelten heute als finanziell stark und expansionsbereit. Günstige Bewertungen und die demografische Entwicklung in Deutschland schaffen attraktive Kaufgelegenheiten. Laut Bundesbank stiegen tschechische Investitionen in Deutschland 2023 um fast 30 Prozent auf knapp fünf Milliarden Euro. Auch polnische Übernahmen haben in diesem Jahr deutlich zugenommen. Wie das Handelsblatt berichtet, könnte diese Entwicklung für viele deutsche Mittelständler eine Chance sein: Die neuen Eigentümer bringen Kapital und Dynamik für den Zugang zum größten europäischen Markt mit – gleichzeitig bieten sie in schwierigen Zeiten eine Lösung für die oft ungelöste Nachfolgefrage.