Trotz robuster Zahlen und intakter Geschäftsmodelle bleiben viele deutsche Small- und Mid Caps am Kapitalmarkt unter ihrem Potenzial. Während Kapital in größerem Umfang nach Europa fließt, profitieren vor allem Large Caps von Indexzugehörigkeit und Sichtbarkeit. Für börsennotierte Mittelständler hingegen stellt sich eine andere Frage: Was können sie tun, um im globalen Wettbewerb der Investmentideen überhaupt wahrgenommen zu werden? Die Antwort liegt nicht in noch mehr Daten – sondern in der Fähigkeit, Relevanz herzustellen: durch klare KPIs, strategische Einordnung und nachvollziehbare Zukunftsaussichten.
Ein Gastbeitrag von Alexander Schmidt, Managing Director, RosenbergSC
Kapitalflüsse und Marktlogik bei Small Caps
Das Jahr 2025 ist geprägt von geopolitischer Unsicherheit und wirtschaftspolitischer Fragmentierung. Kapital sucht Stabilität – und findet sie zunehmend in Europa statt den USA. Laut Reuters flossen bis Mai 34 Milliarden Euro in europäische Aktienfonds, während US-Pendants nur 8,2 Milliarden Euro einsammelten¹. Der DAX markierte ein neues Allzeithoch², der MSCI Europe stieg zweistellig³.
Aber: Kapitalrotation erfolgt selektiv. Large Caps profitieren von ETFs, Indizes und Benchmarks. Small- und Mid Caps brauchen aktives Interesse – das entsteht nur, wenn das Geschäftsmodell und die unternehmerische Perspektive klar und investierbar sind.