Umfragen zeigen: die Verbraucher/innen haben wieder Lust auf Shopping im stationären Handel. Das echte Erlebnis, Riechen, Ausprobieren, der persönliche Austausch – all das kann nur der Einzelhandel auf der Fläche. Marilyn Repp, Handelsexpertin und Projektleiterin beim Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel sagt, was Händler gerade jetzt tun müssen.
Gastbeiträge
Zeitwertkonten sind staatlich geförderte Instrumente zur langfristigen Arbeitszeit-Flexibilisierung. Sie ergänzen sinnvoll und attraktiv bestehende Vergütungsmodelle und schaffen durch Finanzierung des vorzeitigen Ruhestandes die Verbindung zur betrieblichen Altersversorgung.
Von Thorsten Kircheis
Mit dem Wandel zur „Arbeit 4.0“ steigen die Anforderungen an die zeitliche Flexibilität der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter. Zeitwertkonten sind seit 1998 unter dem Begriff „Wertguthaben“ im SGB IV beziehungsweise durch das „Gesetz zur sozialrechtlichen Absicherung flexibler Arbeitszeitregelungen“ geregelt („Flexi I-Gesetz“; reformiert im Flexi-II-Gesetz 2008). Sie sind ein hervorragendes Instrument, einen Interessenausgleich zwischen den Arbeitszeitwünschen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu schaffen.
Pensionszusagen waren in den 70er, 80er und 90er Jahren ein probates Mittel, um die Altersversorgung für Geschäftsführer aufzubauen, die keine gesetzliche Rente erhalten. Zudem waren sie begleitet von hohen steuerlichen Vorteilen und damit einhergehend einer Stärkung des Eigenkapitals im Unternehmen. Doch die damals positiven Rahmenbedingungen haben sich seit Jahren deutlich verschlechtert, so dass sich heute die Einrichtung einer Pensionszusage mit wenigen Ausnahmen verbietet. Dies ist im Wesentlichen bedingt durch den ständig sinkenden Zins und die zunehmend längere Lebenserwartung der Menschen.
Von Thorsten Kircheis
Durch diese veränderten Bedingungen stehen nunmehr in den Handelsbilanzen deutscher Unternehmen mehr als 700 Milliarden Euro Pensionsverpflichtungen – mit steigender Tendenz. Über ein Drittel, meist die Hälfte an Finanzmitteln gegenüber den gebildeten Pensionsrückstellungen auf der Passivseite der Bilanz fehlen. Pensionszusagen werden daher heute zunehmend kritisch gesehen.
Nicht nur aller Anfang ist schwer: Der„Global ESG Monitor“ zeigt, dass sogar bei den weltweit größten Unternehmen noch erheblicher Nachholbedarf in puncto Transparenz beim ESG-Reporting herrscht. Den ersten Bericht zu sogenannten ESG-Themen (Environment, Social und Governance) zu erstellen, ist allerdings eine ganz besondere Herausforderung. Strukturen fehlen häufig noch, Nachhaltigkeitsdaten müssen erst erhoben werden – und wo soll man überhaupt beginnen?
Von Michael Diegelmann & Justus Fischer
Unser erster Tipp: Tief durchatmen. Zwar ist der ESG-Bericht die wichtigste Quelle für nichtfinanzielle Informationen für eine ganze Reihe von Stakeholdern mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen, aber wenn Sie die folgenden vier typischen Fehler vermeiden, den andere Unternehmen bei ihrem ersten (und manche auch noch bei ihrem nächsten) ESG-Bericht machen, sind Sie schon einmal auf einem guten Weg.
Im Interview spricht Thomas Dierkes, Geschäftsführer der Börse Düsseldorf, über derzeitige Trends an der Börse, Finanzierungsmöglichkeiten für Mittelständler und warum ein Reverse-IPO für viele KMU sinnvoller als ein SPAC sein kann.
Die Zinsen sind niedrig – und werden es womöglich auch noch eine ganze Weile bleiben. Weshalb kann sich für KMU dennoch ein IPO lohnen?
Thomas Dierkes: Die Zinsen werden auch in Zukunft niedrig bleiben, denn steigende Zinsen könnten viele Staaten derzeit kaum tragen. Das wirkt sich natürlich auch auf die Kapitalmärkte aus. KMU kommen nach etwaigen Finanzierungsrunden durch Business Angels und Venture Capital häufig nicht mehr so leicht wie früher an eine Kreditfinanzierung durch Banken. Dementsprechend braucht es oftmals andere Finanzierungsformen. Aktien sind daher in der vergangenen Zeit als Finanzierungsalternative für kleine und mittlere Unternehmen attraktiver geworden. An der Börse Düsseldorf stellen wir fest, dass die Zahl der KMU, die an die Börse wollen, zugenommen hat. Das bedeutet aber nicht, dass Unternehmen bei Interesse einen direkten Anspruch auf ein Börsenlisting haben. Natürlich müssen Geschäftsmodell und -grundlage stimmen und die Unternehmen schon im Vorfeld Transparenzanforderungen erfüllen.
Wobei man beim Börsengang auch unterscheiden muss: Die wenigsten KMU gehen mit einem IPO im eigentlichen Sinn an die Börse. Im vergangenen Jahr haben an der Düsseldorfer Börse elf Unternehmen ein Erst-Listing im Freiverkehr durchgeführt. Eine Notierung ist für viele institutionelle Investoren essentiell und Voraussetzung für ein Engagement. Daher erfolgt nach der Notierungsaufnahme an der Börse nicht selten eine Privatplatzierung, mit der sich institutionelle Investoren am Unternehmen beteiligen. Ein IPO im Sinne einer direkten öffentlichen Platzierung findet bei KMU eher selten statt.