Eine neue Auswertung des Datev-Mittelstandsindex zeigt, dass seit 2022 die Löhne im deutschen Mittelstand deutlich schneller gestiegen sind als die Gehälter der Geschäftsführer.
Untersucht wurden anonymisierte Abrechnungsdaten von über acht Millionen Beschäftigten aus dem Zeitraum 2002 bis Ende September 2025. Demnach erhöhten sich die Bruttostundenlöhne insgesamt um 21 Prozent, während die Einkommen der Geschäftsführer nur um zwölf Prozent zulegten. Besonders stark fiel der Anstieg in mittelgroßen Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitern aus, auch wegen des kräftigen Mindestlohnplus von 9,82 Euro Anfang 2022 auf 12,82 Euro im Jahr 2025. Gründe für die schwächere Entwicklung der Chefgehälter sind laut Datev unter anderem die wirtschaftlich schwierigen Jahre, geringere Erfolgsprämien sowie der Fachkräftemangel, der die Löhne in vielen Bereichen zusätzlich anhebt. „Der Zuwachs in den unteren Lohngruppen war am höchsten. Die Gehälter der unternehmerisch Verantwortlichen – der Geschäftsführer – bleiben hinter der allgemeinen Lohnentwicklung zurück“, sagte Robert Mayr, der Vorstandsvorsitzende der Datev-Genossenschaft. Rechnet man die gestiegenen Lebenshaltungskosten ein, zeigt sich ein deutliches Bild: Während Beschäftigte real rund fünf Prozent mehr verdienen, bleibt Geschäftsführern heute weniger übrig als vor 2022.
