Klimawandel und Energiewende, digitale Transformation und Industrie 4.0 – die Herausforderungen für Unternehmen sind hoch wie nie. Die derzeit schwächelnde Konjunktur macht es nicht einfacher. Gesucht sind neue Ideen und innovative Lösungen. Ein smartes Konzept, das die beiden großen Aufgaben Digitalisierung und Klimaschutz verbindet und das auch für den Mittelstand einfach umsetzbar ist, ist Light as a Service (LaaS).
Von Peter Göttelmann
Nutzungs- oder Abo-Modelle sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken: Warum investieren und kaufen, wenn Dinge maßgeschneidert und bedarfsgerecht genutzt und gemietet werden können? Hier setzen „as a Service“ Modelle an, die in vielen Bereichen, zum Beispiel IT und Fuhrpark, bereits etabliert sind und sich bewährt haben. Immer stärker in den Fokus gerät jetzt auch Light as a Service, kurz LaaS.
Outsourcen von Beleuchtung und Mieten des fertigen Produkts Licht
Gerade im Beleuchtungssegment liegen für Unternehmen hohe Optimierungspotenziale – nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht. Ein Umstieg auf energieeffiziente LED-Industriebeleuchtung lohnt sich auch aus Gründen der Arbeitssicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter. Denn LED-Leuchten sorgen für besseres und, Stichwort Human Centric Lighting, auch gesünderes Licht. Zudem reduzieren sie über den geringeren Stromverbrauch ganz umweltfreundlich den CO2-Ausstoß. Das Problem bislang: Moderne LED-Technologie ist nicht günstig und bindet Kapital. Für viele Unternehmen sind die hohen Investitionen eine enorme Hürde – und einer der Gründe, warum LaaS, das Outsourcen von Beleuchtung und Mieten des fertigen Produkts Licht, immer populärer wird. LaaS ermöglicht Unternehmen, ohne eigene Investition ihre Beleuchtungsanlage zu modernisieren, einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung zu gehen, ihre Klimabilanz zu verbessern und dabei noch Kosten einzusparen. Branchenexperten sagen voraus, dass sich LaaS in den nächsten Jahren zum Erfolgssystem im B2B-Beleuchtungsmarkt entwickeln wird. Laut einer aktuellen Untersuchung von Porsche Consulting wächst die Nachfrage jährlich um über 40 Prozent.
Eine andere unabhängige Studie unterstreicht den wirtschaftlichen Aspekt. Forscher des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI und das IREES (Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien) bemängeln in ihrer Untersuchung die Zurückhaltung deutscher Unternehmen bei der Beleuchtungsmodernisierung und empfehlen explizit den Einsatz eines Mietmodells. Begründung: Light as a Service ermöglicht Firmen eine investitionsfreie Umrüstung, bei der sich Beleuchtungsvermieter und -mieter die Kosteneinsparungen teilen. Für den Kunden hat das Modell weitere Vorteile: Alle Aufwände für Planung, Projektmanagement, Wartung und Service sowie eventueller Austausch oder Reparatur der Leuchten sind bereits im Mietpreis enthalten – unkalkulierbare Mehrkosten oder Nachinvestitionen sind damit ausgeschlossen.
Innovation Made in Germany
Ein innovativer Unternehmer und Querdenker aus Niedersachsen ist der Pionier in diesem Marktsegment und Erfinder der Geschäftsidee. Vor elf Jahren gründete Alexander Hahn die Deutsche Lichtmiete. Die unkonventionelle Kombination aus Full-Service-Umrüstung von Beleuchtungssystemen und Herstellung von LED-Leuchten Made in Germany am unternehmenseigenen Standort in Oldenburg ist noch immer einzigartig.
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Peter Göttelmann | Autor
Peter Göttelmann ist seit 2017 Chief Marketing Officer (CMO) der Deutsche Lichtmiete AG (www.lichtmiete.de). Das Unternehmen aus dem niedersächsischen Oldenburg ist Pionier und Marktführer für Light as a Service in Deutschland. Der Diplom-Betriebswirt Göttelmann verantwortet seit 25 Jahren Marketingstrategien und deren Umsetzung und war in mehreren Unternehmen in leitenden Funktionen tätig, u.a. beim Autobauer AUDI und dem Energieversorger EWE.