Home KMU-NewsMittelstand beklagt Wettbewerbsnachteile bei CO₂-Bepreisung

Mittelstand beklagt Wettbewerbsnachteile bei CO₂-Bepreisung

von Lieselotte Hasselhoff

Die europaweite Einführung des CO₂-Preises für Gebäude und Verkehr wird um ein Jahr auf 2028 verschoben. Dieser Beschluss der EU-Umweltminister schadet vor allem dem industriellen Mittelstand in Deutschland.

Unternehmen, die bereits seit Jahren den nationalen CO₂-Preis zahlen, hatten gehofft, dass mit dem Emissionshandelssystem 2 der EU, kurz ETS 2, bald gleiche Wettbewerbsbedingungen in der gesamten EU geschaffen würden. Deutschland war im CO₂-Emissionshandel Vorreiter und hat ihn deutlich vor der EU eingeführt. Eigentlich sollten mit ETS 2 Mittelständler weiterer Branchen in den EU-Nachbarstaaten einbezogen werden. Nun müssen deutsche Unternehmen weiterhin höhere Kosten tragen als viele ihrer europäischen Konkurrenten. Politiker wie Andreas Lenz (CDU) warnen vor einem anhaltenden Wettbewerbsnachteil und fordern Entlastungen oder eine Rücknahme des nationalen CO₂-Preises, bis das ETS 2 tatsächlich umgesetzt wird. Zwar gibt es Kompensationszahlungen, doch diese decken laut betroffenen Unternehmen nur einen Bruchteil der tatsächlichen Belastungen ab. Fachleute befürchten laut Handelsblatt, dass der Mittelstand dadurch weiter unter Druck gerät und notwendige Transformationsprojekte kaum umsetzen kann. Ob das ETS 2 wirklich 2028 startet, bleibt zudem offen – viele Unternehmen sehen sich bis dahin mit ungleichen Wettbewerbsbedingungen in Europa konfrontiert. Zumindest in Teilaspekten ist der deutsche CO₂-Emissionshandel auch ein Vorteil, wie kürzlich berichtet.  

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