Laut der aktuellen Creditreform-Analyse bleibt das Geschäftsklima insgesamt angespannt, zeigt jedoch eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr.
Trotz der minimalen Erholung leiden viele Betriebe weiterhin unter schwierigen Rahmenbedingungen. Hohe Energie- und Lohnkosten, eine schwache Industrieproduktion sowie die anhaltende Konsumzurückhaltung belasten die wirtschaftliche Lage. Während die Geschäftserwartungen mit einem Plus von 3,7 Punkten leicht anziehen, bleibt die Investitionsbereitschaft auf niedrigem Niveau: 43,5 Prozent der Unternehmen planen Investitionen (Vorjahr 40,4 Prozent). Auf dem Arbeitsmarkt überwiegen negative Tendenzen – 17,6 Prozent der Betriebe bauten Personal ab, nur 15,3 Prozent stellten neue Mitarbeitende ein. Besorgniserregend ist vor allem die Eigenkapitalsituation: Der Anteil der Unternehmen mit einer Eigenkapitalquote unter zehn Prozent stieg auf 30,8 Prozent – der höchste Wert seit neun Jahren. Auch die Digitalisierung verläuft schleppend: Nur rund 27 % der Mittelständler nutzen aktuell KI-Anwendungen, weitere 17 Prozent planen deren Einsatz, während mehr als die Hälfte (55 Prozent) bislang darauf verzichtet. „Nach mehr als zwei Jahren Rezession fehlt noch immer ein echter Konjunkturimpuls. Erst im kommenden Jahr könnte die Wirtschaft wieder wachsen – getrieben vor allem durch steigende Staatsausgaben“, erklärt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung.