Der deutsche Mittelstand zieht sich zunehmend aus dem Auslandsgeschäft zurück. Laut einem aktuellen Bericht von KfW Research ist die Zahl der im Ausland tätigen mittelständischen Unternehmen im Jahr 2023 deutlich gesunken – von rund 880.000 im Vorjahr auf etwa 763.000.
Besonders stark zeigt sich dieser Rückgang im Handel mit den USA, Großbritannien und Skandinavien. Gründe dafür sind geopolitische Spannungen, unter anderem in der Ukraine und im Nahen Osten, eine wachsende Exportkonkurrenz aus China sowie protektionistische Maßnahmen etwa der USA. Auch die Auswirkungen des Brexits und ungünstige Wechselkursentwicklungen in Skandinavien spielen eine Rolle. Viele Unternehmen empfinden zudem die Standortbedingungen in Deutschland als zunehmend nachteilig für ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit. Obwohl die verbliebenen auslandsaktiven Firmen ihren Umsatz im Ausland durchschnittlich um 12 Prozent steigern konnten, sank der gesamte Auslandsumsatz des Mittelstands preisbereinigt um 6,5 Prozent. KfW-Chefvolkswirt Dr. Dirk Schumacher fordert politische Maßnahmen hinsichtlich des Wirtschaftstandortes Deutschland, um diesen Trend zu stoppen und den Mittelstand im internationalen Wettbewerb zu stärken.