Home Digitalisierung Werbetrends im deutschen Mittelstand: Mehrheit der KMU planen Budget für Onlinewerbung ein

Werbetrends im deutschen Mittelstand: Mehrheit der KMU planen Budget für Onlinewerbung ein

von Carsten Peter

Große Firmen nutzen schon lange Onlinewerbung, um ihren Bekanntheitsgrad zu steigern. KMU waren bei den Themen Social Media, Google-Werbung und Suchmaschinenoptimierung (SEO) lange Zeit eher zögerlich. Doch das scheint sich zu ändern. Aus gutem Grund, denn mit der richtigen Strategie bietet Online-Werbung gerade für mittelständische Unternehmen große Chancen.

Von Carsten Peter

Onlinewerbung wird immer wichtiger: Eine aktuelle Studie zeigt, dass mehr als jedes dritte KMU 2022 sein Marketing-Budget aufstocken will. Insbesondere in Onlinewerbung soll deutlich mehr investiert werden. Außerdem wollen Unternehmen ihre Präsenz in den sozialen Medien verstärken. Auch Suchmaschinenoptimierung und -werbung stehen im Fokus der Marketingmaßnahmen.

Das macht Sinn, denn mittelständische Unternehmen sind auf Social Media noch immer unterrepräsentiert. Sie schöpfen die vorhandenen Potenziale auf Facebook, LinkedIn und Co. bis heute kaum aus. Dabei bietet ein Auftritt viele Möglichkeiten: Ob Mitarbeitersuche, Produktwerbung oder Kundensupport – all das kann über Social Media vergleichsweise kostengünstig bewerkstelligt werden. Der Weg über die sozialen Netzwerke ist häufig sogar schneller als die Kommunikation über die eigene Website oder über Außenwerbung.

Onlinewerbung – entweder ganz oder gar nicht

Auch die Arbeit mit Suchmaschinenwerbung und Suchmaschinenoptimierung – also der schnelleren Auffindbarkeit der eigenen Website über Google – lohnen sich. 2,4 Millionen Suchanfragen verzeichnet Google pro Minute. Dabei schenken 99,1 Prozent der Nutzer lediglich den Suchtreffern auf Seite 1 ihre Aufmerksamkeit. Ein Listing auf Seite 1 der Google-Suche steigert die Sichtbarkeit des Unternehmens enorm.

Allerdings gilt bei Onlinewerbung das Prinzip „ganz oder gar nicht“. Die Unternehmenswebsite kann nicht einmalig an die Kriterien des Suchmaschinen-Algorithmus angepasst werden, um dann für immer auf Seite 1 der Google-Suche angezeigt zu werden. Google überarbeitet seine Algorithmen laufend. Wer also in die Suchmaschinenoptimierung investiert, sollte neben der Anschaffung der passenden Analyse-Software auch an geschultem Personal nicht sparen.

Gleiches gilt für die sozialen Medien. Es gibt kaum etwas Abschreckenderes für Kunden als auf einen seit Monaten oder Jahren nicht mehr bespielten Facebook-Kanal zu stoßen. Ein häufiger Fehler von Unternehmen ist die Annahme, der Social-Media-Kanal könne nebenbei betrieben werden: Was ohnehin schon auf der Firmen-Website steht, wird dann eben schnell noch auf Facebook oder Instagram gepostet. Auf diese Weise fehlt dem Social-Media-Auftritt jedoch der Mehrwert. Und das merken Kunden schnell. Die Nutzung sozialer Medien bedarf einer eigenen Strategie. Ein guter Social-Media-Manager kennt die Kriterien, die für eine vorzeigbare Reichweite in den sozialen Medien sorgen.

Kunden wünschen sich mehr Online-Präsenz von Unternehmen

Gerade in der Corona-Zeit hat sich gezeigt: Kunden nutzen vermehrt soziale Netzwerke, um sich einen Eindruck von bestimmten Firmen zu machen. In einer Forsa-Umfrage gaben 73 Prozent der Befragten an, Social Media zu nutzen, um sich über Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen zu informieren. Jeder zweite Verbraucher wünscht sich, dass Unternehmen Kanäle wie Facebook und Co. nutzen. Vor allem die Zielgruppe zwischen 18 und 34 Jahren äußert diesen Wunsch. KMU, die insbesondere diese jüngeren Zielgruppen ansprechen wollen, sollten also eine eigene Social-Media-Präsenz in Erwägung ziehen.

Die Ergebnisse der KMU-Umfrage zur Werbebudgetplanung zeigen: Kleine und mittelständische Unternehmen erweitern zunehmend ihre Onlinewerbung. Und in der Tat gibt es keinen Grund für KMU, großen Firmen das Feld hier zu überlassen. Vorausgesetzt, die verfügbaren Ressourcen werden auch genutzt, um sich die nötige Expertise zuzulegen. Wer seine Timeline nicht pflegt, sollte lieber ganz auf Social Media verzichten. Doch wer einen professionellen Kanal betreibt, mag bei der nächsten Produktneueinführung seine eigene Reichweite nutzen, um kostengünstig den Bekanntheitsgrad des neuen Angebots zu steigern.

 

Über den Kapitalmarktblog:

Hier schreiben die Kapitalmarktexperten der Quirin Privatbank über die deutsche Wirtschaft und alles, was den heimischen Mittelstand bewegt. Das erfahrene Team der Quirin Privatbank hat die Entwicklungen rund um die Mittelstandsfinanzierung immer im Blick und zeigt auf, welche alternativen Finanzierungsformen für KMU interessant sind.

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