Die Investitionslust im deutschen Mittelstand lässt weiter nach. Laut einer Untersuchung von KfW Research hat sich der Anteil kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die Bankkredite für Investitionen nutzen, in den vergangenen zwei Jahrzehnten fast halbiert – von 40 Prozent im Jahr 2004 auf 23 Prozent im Jahr 2023.
Zwar sind die Eigenkapitalquoten gestiegen und viele Betriebe finanziell robuster geworden, doch erleben inzwischen 35 Prozent der KMU Kreditverhandlungen als restriktiv. Eine aktuelle DIHK-Umfrage vom Frühsommer 2025 zeigt zudem, dass fast jedes dritte Unternehmen Investitionen zurückfahren will, während nur ein Viertel Ausweitungen plant. Die Folge: Kredite werden zunehmend zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen eingesetzt, nicht für zukunftsorientierte Projekte. „Ohne dass wir hier positive Veränderungen sehen, wird es auch keinen sich selbst tragenden Aufschwung geben“ so DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov. Damit droht die notwendige Transformation in Digitalisierung und Nachhaltigkeit ins Stocken zu geraten – mit Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland.