Hackerangriffe nehmen zu. Auch KMU sollten die Cyberkriminalität nicht auf die leichte Schultern nehmen, sind doch auch Mittelständler immer öfter das Ziel der Kriminellen. Abhilfe ließe sich schaffen. Diese hat aber ihren Preis.
Wenn schon der UN-Generalsekretär vor etwas warnt, dann ist damit mit Sicherheit nicht zu spaßen. Und spaßen wollte António Guterres am Dienstag ganz sicher nicht, als er vor der UN-Generalversammlung über die Gefahren von Cyber-Kriminalität referierte. In seinen Augen sorgen neue technische Möglichkeiten zum einen für neue Rüstungswettläufe, zum anderen für ein schwindendes Vertrauen der Staaten untereinander.
Cyberkriminalität ist auch für KMU eine Bedrohung
Nun sind Reden vor den Vereinten Nationen nicht zwingend das, womit sich deutsche Mittelständler tagtäglich im operativen Geschäft beschäftigen. Auch das Wettrüsten ist für ein klassisches KMU in der Regel nichts, woran es auch nur einen Gedanken verschwendet. Doch das Thema Cyber-Kriminalität sollte den Mittelstand zumindest aufhorchen lassen, kommt doch ein ernstzunehmendes KMU daran ebenso wenig vorbei wie am Thema Digitalisierung. Denn von der Bedrohung durch Hackerangriffe aus dem Netz ist grundsätzlich jedes Unternehmen betroffen, das in irgendeiner Art und Weise das Internet nutzt – egal, wie groß es ist. Und die Attacken aus dem Web nehmen zu.
Es muss noch nicht einmal der Patentklau sein – nicht jeder Mittelständler in Deutschland befasst sich mit Raketentechnologien, die für finstere Mächte interessant sein könnten. Aber allein schon das Gefühl, dass Unbefugte von außen durch die Daten von Kunden oder Produkten pflügen, sollte bei jeder Firma für Unbehagen sorgen. Und Letzteres lässt sich nur durch entsprechende umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen beiseite räumen.
Vorbeugung muss finanziert werden
Möglichkeiten gibt es mehrere. Optimal ist natürlich ein eigener IT-Mitarbeiter mit ausgeprägter Expertise in Fragen der Datensicherheit, der ständig auf dem Laufenden, sprich auf Augenhöhe mit den Cyberkriminellen ist. Ein solcher Spezialist ist aber schwer zu finden – und kostet selbstverständlich eine Menge Geld. Alternativ kann sich ein Mittelständler auch an einen externen Dienstleister wenden. Doch auch dessen Services gibt es angesichts der großen Nachfrage nicht umsonst.
Es ist keine Frage – die Digitalisierung ist ein Segen. Sie hat aber auch ihren Preis. Ein Preis, der auch von den Kosten für Cybersicherheit bestimmt wird. Doch auch hier gilt: Wer an der Sicherung von Daten und Systemen spart, der spart auf lange Sicht am falschen Ende. Daher sollten Unternehmen auch diesen Bereich bei ihren Überlegungen zur Mittelstandsfinanzierung miteinbeziehen.
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Hier schreiben die Kapitalmarktexperten der Quirin Privatbank über die deutsche Wirtschaft und alles, was den heimischen Mittelstand bewegt. Das erfahrene Team der Quirin Privatbank hat die Entwicklungen rund um die Mittelstandsfinanzierung immer im Blick und zeigt auf, welche alternativen Finanzierungsformen für KMU interessant sind.