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Warum immer mehr Unternehmen in Deutschland schließen

von Lieselotte Hasselhoff

In Deutschland schließen derzeit so viele Unternehmen wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr. Allein im Jahr 2024 haben rund 196.100 Betriebe dauerhaft geschlossen – ein Anstieg um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besonders betroffen sind das verarbeitende Gewerbe, technologieintensive Dienstleistungen sowie mittelgroße Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten. Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig: Neben weltpolitischen Unsicherheiten belasten vor allem strukturelle Probleme, wie der demografisch bedingte Fachkräftemangel, fehlende Nachfolgelösungen, hohe Energiekosten, steigende Lohn- und Sozialabgaben, sowie eine wachsende Bürokratielast für die Unternehmen. Dabei schließt nur jedes zehnte Unternehmen aufgrund einer Insolvenz – die meisten geben freiwillig auf, oft still und ohne öffentliche Aufmerksamkeit. Trotzdem steigen auch die Insolvenzen deutlich: 2024 verzeichnete Deutschland 24 Prozent mehr Unternehmenspleiten als im Vorjahr. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) sprach zuletzt von einer „Insolvenzwelle“ und forderte strukturelle Reformen. Experten wie ZEW-Ökonomin Sandra Gottschalk warnen im Handelsblatt vor dem Verlust wirtschaftlicher Substanz und betonen die Notwendigkeit, innovationsstarke und wachstumsorientierte Unternehmen zu entlasten.

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