Weg vom Massentourismus und hin zum nachhaltigen Reisen lautet die Devise bei immer mehr Reiselustigen. Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, den Urlaub umweltverträglich zu gestalten.
Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Trend, sondern zum Lebensstil geworden. Dies spiegelt sich längst auch im Tourismus wider, wo Fernwehgeplagte zunehmend bestrebt sind, beim Erkunden neuer Länder einen fairen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Die Umweltdatenbank definiert Tourismus als nachhaltig, „wenn er einen Umgang mit allen Ressourcen in einer Art und Weise ermöglicht, dass ökonomische, soziale und ästhetische Bedürfnisse erfüllt werden können und gleichzeitig die kulturelle Integrität, essentielle ökologische Vorgänge und die Biodiversität erhalten bleiben.“
In einer Umfrage des Online-Buchungsportals Booking.com unter knapp 21.000 Personen aus 28 Ländern und Regionen gaben gut die Hälfte der weltweit Reisenden und in Deutschland 38 Prozent an, dass sie aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus nachhaltiger reisen möchten.
Dies bedeutet für mehr als 60 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sie sich von überfüllten Touristenattraktionen fernhalten. Rund die Hälfte der weltweit Reisenden und 43 Prozent der Befragten in Deutschland will außerhalb der Hauptsaison reisen und weitere 48 Prozent der Reisenden (46 Prozent in Deutschland) möchten alternative Reiseziele besuchen, um Massentourismus zu vermeiden.
Einheimische Angebote und Dienstleistungen nutzen
Nachhaltiges Reisen muss auch nach der Pandemie keinesfalls den Urlaubsspaß einschränken. Vielmehr geht es darum, bewusster zu reisen. Dies beginnt bereits bei der Wahl des Ziels. Die Ferien beispielsweise im eigenen Land zu verbringen, ist nicht nur in Zeiten der Pandemie besonders beliebt, zumal Zeit, Nerven und CO2-Emissionen gespart werden. Sozial verantwortliches Reisen im Ausland bedeutet nicht zuletzt, die Restaurants, Bars und Cafés der Urlaubsregion zu entdecken, um die Gastronomie vor Ort zu unterstützen.
Ganz nebenbei lässt sich auf diese Weise vieles über die einheimische Küche sowie über Land und Leute in Erfahrung bringen. Zudem bleiben damit Arbeitsplätze erhalten. Sanfter Tourismus heißt auch, statt Bettenburgen der großen Reisekonzerne kleine Häuser vor Ort zu buchen, die von Ortsansässigen geführt werden. Soll es doch einmal ein größeres Hotel sein, können sich Urlauber vorher erkundigen, wie nachhaltig das Angebot ist. Dafür gibt es eine Reihe von Zertifikaten unterschiedlicher Anbieter – mit dem Ziel, nachhaltigen Tourismus im jeweiligen Reiseland zu unterstützen.
Wer mit gutem Gewissen die Welt erkunden möchte, sollte auch Tieren Achtsamkeit entgegenbringen – und daher auf Events mit tanzenden Affen, Delfin-Shows oder Elefanten, die als Reittiere benutzt werden, verzichten.
Emissions-intensive Flüge kompensieren
Das Flugzeug ist das für die Umwelt schädlichste Verkehrsmittel. Ein Hin- und Rückflug von Berlin nach Mallorca in der Economy Class etwa entspricht einer Emission von über 600 Kilogramm Kohlendioxid pro Person – so viel, wie ein halbes Jahr lang Autofahren verursacht. Wer dem Fernweh erliegt und nicht auf den Flieger verzichten will, kann die Emissionen durch den Kauf von CO2-Zertifikaten aus Klimaschutzprojekten kompensieren.
Über Internetportale wie die Klimaschutzorganisation MyClimate oder atmosfair lässt sich schnell und einfach ausrechnen, wie stark die eigene Flugroute dem Klima schadet und welcher Betrag notwendig ist, dies auszugleichen. Die Treibhausgas-Emissionen aus dem Hin- und Rückflug von Berlin nach Mallorca etwa können laut MyClimate für umgerechnet rund 16 Euro in einem Klimaschutzprojekt eingespart werden.
Egal, wo es Sie hinzieht: Auch in der schönsten Zeit des Jahres lässt sich vieles „grün“ und sozial verträglich erleben und genießen – ohne Verzicht auf Komfort.
Über den Kapitalmarktblog:
Hier schreiben die Kapitalmarktexperten der Quirin Privatbank über die deutsche Wirtschaft und alles, was den heimischen Mittelstand bewegt. Das erfahrene Team der Quirin Privatbank hat die Entwicklungen rund um die Mittelstandsfinanzierung immer im Blick und zeigt auf, welche alternativen Finanzierungsformen für KMU interessant sind.