Bis Ende Juli hat es bereits 20 Übernahmen und Fusionen in der Lebensmittelindustrie gegeben, fast so viele wie gesamten Vorjahr. Kleine und mittelständische Betrieben stehen durch die Pandemiefolgen, stark gestiegene Energiekosten, hohe Preise für Agrargüter und gestiegene Löhne besonders unter Druck. Der Verkauf des Familienbetriebes ist dabei oft die beste Lösung, um Unternehmen zukunftsfest zu machen.
Die Zahl der Übernahmen und Fusionen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie ist bereits Ende Juli auf 20 gestiegen. Zum Vergleich: 2024 waren es im Gesamtjahr 24, im Jahr zuvor 32. Zwar handele es sich nach Handelsblatt-Recherchen nicht um Notverkäufe, doch sorgten sich insbesondere kleinere und mittlere Betriebe angesichts der Entwicklung zunehmend um ihr langfristiges Überleben. Inflation, Konsumzurückhaltung und Preiskämpfe haben vielen Mittelständlern zugesetzt. Viele Preiserhöhungen können nicht oder nur teilweise an die Kunden weitergeben, große Unternehmen hätten bessere Chancen, ihre Margen zu halten. Zudem fehlt es vielen KMU an der nötigen Finanzkraft, um zu investieren und zu wachsen. Falle eine große Handelskette als Abnehmer aus, gerieten viele Unternehmen in Existenznot, zitiert das Handelsblatt einen Branchenexperten. Problematisch seien die niedrigen Unternehmensbewertungen, insbesondere für kleinere Betriebe. „Schätzungsweise 15 bis 30 Prozent der Unternehmen finden keinen Käufer, der einen Preis bietet, zu dem sie verkaufen wollen“, so ein M&A-Experte im Handelsblatt.
