Die Zahl der Insolvenzen steigt, die Zahlungsmoral verschlechtert sich. Immer mehr mittelständische Unternehmen schließen Warenkreditversicherungen ab, um sich vor Pleiten bei Kunden und Zulieferern zu schützen. Zulieferer stundeten ihren Unternehmenskunden bereits 2023 86 Milliarden Euro.
Nach einem Bericht von Markt & Mittelstand wächst die Zahl der Wahrenkreditversicherungen im Mittelstand, selbst bei Kleinunternehmen. Damit sichern sich die KMU gegen Zahlungsausfälle, in dem sie ihre gelieferten Waren für den Fall versichern, dass die Empfängerseite nicht zahlt. Als Grund für den Boom dieser Policen werden Zahlungsverzögerungen auf Kundenseite, die steigende Insolvenzgefahr und zunehmende Unsicherheiten im internationalen Handel genannt. Im dritten Quartal 2024 betrug der branchenübergreifende Zahlungsverzug Creditreform zufolge im Schnitt 8,4 Tage und damit 0,8 Tage mehr als im dritten Quartal 2023. Dabei haben Kreditgeber und Lieferanten ihren Geschäftspartnern bereits längere Zahlungsziele gewährt. Das durchschnittliche Zahlungsziel der Unternehmen lag im 2. Halbjahr 2023 bei 32,05 Tagen – gegenüber 29,93 Tagen im ersten Halbjahr 2023. 59,7 Prozent der Außenstände in Deutschland verursachen Großunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern, doch dieser Anteil sinkt. Kleinunternehmen mit höchstens 50 Mitarbeitern verantworten 27,1 Prozent der überfälligen Rechnungen, ihr Anteil ist auf dem Vormarsch.